Mephistohaft
Lücken und Brüche rücken nahe und näher
Der Erinnerungsdichte meiner Lebensgeschichte.
Vernichte Verlangen, das mich nennt gefangenen,
Bangenden Thor, der verlor, was er vor langer Zeit gewann,
Errang durch verdrängte Kompromisse,
Doch ich sagte mir damals nicht,
Dass ich es wisse.
Wälder und Seen geben Tiefe und Töne
Meiner Selbst zu versteh‘n
Meiner Selbst anzuseh‘n.
Verdrehte Vernunft in versteckendem Dunst,
Verstummender Chor geht empor
Zu der verhassten Hemnisphäre,
Verwähre nie den Glauben an das, was Auge und Ohr eines Menschen nicht erfasst:
Mephistohaft
Ref.: Was Auge und Ohr niemals erfasst:
Mephistohaft.
Und ich wünsch' mir diese Kraft.
Der Morgen ersucht mich in einigen Stunden,
Doch jetzt schon haben mich Sorgen gefunden.
Ich verweigere den Weg,
Der bei Menschen endet,
Für die Sonne etwas ist, was im Fernseher blendet.
Nicht Wolken alleine verdunkeln die Tage,
Auch Suche nach Glück
Und die ewige Frage,
Nach dem was ich tue,
Falsch oder richtig,
Gewichtig oder nichtig
- Deswegen dicht' ich.
Mephistohaft
Ref.
Es ist das Wissen um Liebe, das ich nicht besiege,
Ohne selber zu verlieren,
Ohne Gieren danach.
Wonach sage mir schlägt die Stunde der Tage hier?
"Schicksal"
Daran hat' ich nicht gedacht,
Als ich versuchte zu verändern,
Welches Weges ich schlendern werde,
Immer auf der Fährte
Nach dem was ein jeder sucht
Oder suchen wird
Und wenn er es gefunden hat
Wieder mal verfluchen wird.
Ich bin Wachs in den Händen
meiner Sehnsucht, ich will es beenden.
Suchte die Flucht, doch sie führte zum Ziel,
Und als ich dort war
Da gab es nichts, was mir gefiel.
Mephistohaft
Ref.
© Stefan Lenz 1998